Der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst, hat gestern Südwestfalen besucht und sich dabei auch mit Vertretern des Sauerland-Tourismus e.V. getroffen. Die sprichwörtliche Sauerländer Gastfreundschaft konnten er und seine Delegation rund um Staatssekretär Dr. Bernd Schulte bei einem Mittagessen im Romantikhotel Haus Platte im Repetal bei Attendorn erleben. Begrüßt wurde er durch die Vorsitzenden des Sauerland-Tourismus, Frank Linnekugel und Philipp Scharfenbaum, sowie das Hotelier-Paar Christof Platte und Gaby Platte.
Hendrik Wüst zeigte sich sehr interessiert an der touristischen Entwicklung des Sauerlandes, insbesondere nach den Herausforderungen der Corona-Pandemie. Dr. Jürgen Fischbach, der Geschäftsführer des Sauerland-Tourismus, hob im Gespräch mit dem Ministerpräsidenten die besondere wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus im Sauerland hervor. Mit jährlich rund drei Milliarden Euro Bruttoumsatz trägt das Gastgewerbe wesentlich zur Wertschöpfung in der Region bei.
Angesprochen wurden aber auch die Herausforderungen, denen sich der Tourismus aktuell gegenübersieht. Das buchstäbliche Krisen-ABC „Autobahn-Borkenkäfer-Corona“ belaste die Branche sehr, berichtete Frank Linnekugel. Besonders wichtig werde es für die Zukunft sein, ein attraktives Landschaftsbild im Sauerland zu erhalten. Philipp Scharfenbaum betonte zu diesem Themenkomplex die Bedeutung, die der Waldumbau im Sauerland in Folge der Waldkalamität und dabei besonders die Wiederherstellung der Waldwege für die Waldbauern und den Forst habe. Aber auch der Tourismus sei davon unmittelbar betroffen, da die vielen Waldwege Grundlage für Outdooraktivitäten wie Wandern und Radfahren sind, von denen die Nachfrage im Sauerland ganz erheblich abhängt.
Neben dem Waldumbau spielt dabei auch das Thema Windkraft eine Rolle. Stellvertretend berichtete Hotelier Christof Platte dazu über seine Sorgen, die ein unkontrollierter Ausbau der Windkraft auf die touristische Nachfrage in seinem Betrieb und im Sauerland haben könnte. Ministerpräsident Hendrik Wüst nahm diese Sorge sehr ernst und bekräftigte das verantwortungsbewusste Handeln der Landesregierung in diesem Zusammenhang.
Ein intensiver Austausch erfolgte auch zum Thema Arbeits-/Fachkräftemangel im Gastgewerbe. Christof Platte berichtete über die erfolgreiche Integration von ukrainischen Geflüchteten und Arbeitskräften aus verschiedenen Herkunftsländern bei ihm im Betrieb. Philipp Scharfenbaum warb beim Regierungschef in diesem Kontext für einen flexibleren Rechtsrahmen für die örtlichen Ausländerbehörden, um gut geeigneten Migrierten zügig und erfolgreich die Integration in den Arbeitsmarkt und damit die hiesige Gesellschaft ermöglichen zu können. Dieses Thema, nicht nur bezogen auf den Tourismus, wird seitens der NRW-Landesregierung sehr ernst genommen und mit großem Engagement bearbeitet.
Dr. Jürgen Fischbach dankte Ministerpräsident Wüst für die Unterstützung seitens der Landesregierung. Denn diese hatte Förderprogramme aufgesetzt, mittels derer die Probleme während und nach der Corona-Pandemie bewältigt werden konnten. Mit diesen Geldern hat auch der Tourismus wichtige Projekte realisiert. Dr. Fischbach gab seiner Hoffnung Ausdruck, auch zukünftig von Fördermitteln für die Region profitieren zu können.
Ministerpräsident Wüst bedankte sich für den interessanten einstündigen Austausch und setzte sein Besuchsprogramm anschließend in Richtung Attendorn fort.
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