Es gab ihn wirklich: einen Zoo im Konzentrationslager Buchenwald. Der erste Lagerkommandant, Karl Koch, ließ ihn 1938 von Häftlingen direkt am elektrisch geladenen Lagerzaun errichten mit dem erklärten Ziel SS-Angehörigen und deren Familien „in ihrer Freizeit Zerstreuung und Unterhaltung zu bieten und einige Tiere in ihrer Schönheit und Eigenart vorzuführen, die sie sonst in freier Wildbahn zu beobachten und kennen zu lernen kaum Gelegenheit“ gehabt hätten. Das Gehege, inklusive Bärenburg wurde von Fachleuten des Leipziger Zoos, der wohl auch einen Teil der Tiere lieferte, konzipiert.
Das Stück, das für Menschen ab 10 Jahren empfohlen wird, zeigt auf eindrucksvolle Weise die Zoo-Gemeinschaft, die das menschliche Elend hinter dem Stacheldraht sehr wohl wahrnimmt. Das Verhalten der Tiere offenbart die Parallelen zur deutschen Gesellschaft im Nationalsozialismus.
Die Theatergruppe unter der Leitung von Linda Keil besteht aus Mitgliedern der ehemaligen Kammerspielgruppe von Alfred Kornemann, aktuellen und ehemaligen Schülerinnen und Schülern der Städtischen Gesamtschule Lippstadt und Eltern.