Ein idyllisches Fleckchen Erde mitten im Hochsauerland (495 m ü. M.), eingebettet in eine schöne bewaldete Berglandschaft, gehört Kloster Brunnen schon von jeher zu den geschichtsträchtigen Orten der Region.
Einst Heilquelle mit dem ältesten Badehaus des Sauerlands, Eremitenhöhle, Kapuzinerkloster, Vikarie und Zwergschule, heute Diözesanzentrum der KJG im Erzbistum Paderborn.
1705: Der Einsiedler Johannes Fölling aus Werl baut sich an der Heilquelle eine Klause. Nach einigen Jahren schließt sich ihm Anton Tripmann aus Attendorn an. Sie bauen ein festes Haus und betreuen die Gäste, die zur Quelle kommen.
1716: Der Stockumer Pfarrer berichtet: „Duo Eremitae habent aediculam cum oratorio ad fontem medicinalem“ (Zwei Einsiedler haben ein kleines Gebäude mit einer Kapelle am medizinischen Brunnen).
1722: Die Kölner Provinz des Kapuzinerordens (OFMCap) übernimmt die Einsiedelei als Klosterresidenz. Erster Superior wird Pater Gerhardinus aus Essen.
1729: Klosterbau mit Unterstützung der Grafen Bernhard und Ferdinand von Plettenberg zu Lenhausen.
1748: Am 5. Mai Weihe der Klosterkirche durch den Abt von Arnsberg-Wedinghausen mit Förderung durch den Landesherren, den Kölner Kurfürst-Erzbischof Clemens-August von Bayern (1700-1761). Kirchenpatrone: Johannes der Täufer und HL. Fidelis von Sigmaringen. Innenausstattung in Anlehnung an Pläne von Johann Conrad Schlaun (1695-1773) nach römischen Vorbildern. Altarwappen von Johann Christoph Manskirch (U1762), Hochaltarbild „Taufe Jesu im Jordan“ von Johann Anton Koppers (1704-1762) aus Münster.
1801: Freiherr Friedrich Leopold von Fürstenberg zu Herdringen stiftet eine Orgel mit 10 Registern, erbaut durch Johann Georg Fromme aus Soest.
1802: setzt die neue hessische Regierung in Darmstadt das Kloster im Zuge der Säkularisation auf den Aussterbeetat. Es bestand bis zum Weggang des letzten Kapuzinerbruders im Januar 1835, nachdem das Kloster am 04. Juli 1834 durch preußische Kabinettsordre endgültig aufgehoben war.
1968: Ende der von den Kapuzinern gegründete Schule. Sie hatte z.B. 1833 kurz vor der Klosterauflösung 52 (!) Schulkinder.
1975: Das ehemalige Klostergebäude wird an den Thomas-Morus-Kreis e.V. Paderborn verpachtet. Er nutzt es als Diozösanzentrum für die Katholische Junge Gemeinde.
1984: Die ehemalige Kapuzinerkirche St. Johannes der Täufer/St. Fidelis wird in die Denkmalliste der Stadt Sundern eingetragen. Sie ist Mittelpunkt der Pfarrvikarie Kloster Brunnen, die zum Pastoralen Raum Sundern gehört. Die Gemeindemitglieder wohnen größtenteils in Brenschede und Röhrenspring.
1995: Gründung des Vereins „Freundeskreis Kloster Brunnen e.V.“ im ehemaligen Gasthof König, Sundern-Brenschede. Dies war unter anderem eine Voraussetzung für die Restaurierung von Kirche und Orgel.
2005: Mehrere Jubiläumsveranstaltungen unter dem Titel „300 Jahre Kloster Brunnen“, u.a. Festvortrag von P.Prof. Dr. Leonhard Lehmann OFMCap, Künstler sehen Kloster Brunnen, Kloster Brunnen in Wort und Schrift. In der Stadtgalerie fand zudem eine bemerkenswerte Ausstellung statt.
2013: Pfarrer Michael Schmitt erklärt im Januar in einer Pressemitteilung die 2002 begonnene Orgelrestaurierung für beendet.
2019: Errichtung eines vom Sunderner Bildhauer Johannes Dröge gefertigten Kalkstein-Brunnens gegenüber dem Kircheneingang, der durch eine Quelle gespeist wird.
Als Pilgerstätte hat Kloster Brunnen noch heute einen bedeutenden Wert. Besonders sehenswert ist die Kapelle mit historischer Orgel.
Mehrere Male im Jahr finden in Kloster Brunnen Konzerte statt. Die Termine entnehmen Sie bitte dem Veranstaltungskalender von Sundern oder der örtlichen Tagespresse.